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Wundversorgung mit Chitosan

Der Heilungsprozess einer Wundverletzung folgt den Schritten Blutgerinnung, Entzündung, Zellproliferation und Regeneration bis zum vollständigen Abheilen des beschädigten Gewebes. Bei chronischen Wunden ist der Ablauf dieser Schritte gestört, wodurch die Wunden für längere Zeit entzündet bleiben. In einer überalterten Gesellschaft mit ungesunden Gewohnheiten (schlechte Ernährung, wenig Bewegung) wird die Zahl an chronischen Wunden weiter zunehmen. Deshalb ist die Forschung an Materialien, die eine verbesserte Wundversorgung und damit Heilung ermöglichen von großer Bedeutung. Die im folgenden vorgestellten Veröffentlichungen beschäftigen sich mit der Erforschung von Chitosan-basierten Materialien zur Behandlung chronischer Wunden.

Effect of Different Crosslinking Strategies on Physical Properties and Biocompatibility of Freestanding Multilayer Films Made of Alginate and Chitosan

G. Apte, A. Repanas, C. Willems, A. Mujtaba, C. E. H. Schmelzer, A. Raichur, F. Syrowatka, T. Groth. Macromolecular Bioscience. 2019

Die Autoren stellten mittels Layer-by-Layer Verfahren (Substratschichtung) mehrschichtige Folien aus Chitosan und Alginat her, die als Wundauflagematerial eingesetzt werden könnten. Das Quellverhalten von Alginat könnte eine optimale Feuchtigkeitsversorgung der Wunde bieten, während Chitosan die Aggregation der Blutplättchen stimuliert. Für die Studie wurde Chitosan 85/500 (Deacetylierungsgrad [%]/Viskosität [mPas]) der Heppe Medical Chitosan GmbH eingesetzt. Untersucht wurden verschiedene Vernetzungsstrategie für Chitosan und Alginat, um die mechanischen Eigenschaften der Folie zu verbessern ohne die Biokompatibilität negativ zu beeinflussen. Dafür würden drei verschiedene Vernetzungsagenten eingesetzt:

  • Calcium-Ionen zur Vernetzung von Alginat
  • 1-Ethyl-3-(3-imethylaminopropyl)carboiimid (EDC) in Kombination mit N-Hydroxysuccinimid zur Vernetzung von Alginat mit Chitosan
  • Genipin zur Vernetzung von Chitosan

Zur Charakterisierung der entstandenen Folien, wurden Oberflächenmorphologie, Benetzbarkeit, Quellverhalten, Rauheit und mechanische Eigenschaften bestimmt.

Ergebnisse

  • Foliencharakteristika nach der Vernetzung:
    • Dünnere Folien
    • Rauere Oberflächen
    • Geringere Wasseraufnahme
    • Erhöhte mechanische Festigkeit (besonders für EDC-vernetzten Folien)
    • Benetzbarkeit war leicht verändert, in Abhängigkeit von der Vernetzungsmethode

Die mit Calciumionen vernetzten Alginat-Chitosan-Folien waren am dicksten, weichsten und hydrophilsten im Vergleich zu den anderen Vernetzungsstrategien.

Mit humanen dermalen Fibroblasten Zellen wurde die Biokompatibilität untersucht.

Ergebnisse

  • Keine Toxizität nach 7 Tagen Inkubation der Zellen in Anwesenheit der Chitosan-Alginat Filme, die Vernetzungsmethode hatte keinen Einfluss
  • Kein Wachstum der Fibroblasten Zellen direkt auf den Folien (geringe Adhäsion)

Zusammenfassung: Die Kombination von Alginat und Chitosan ist ein vielversprechendes Material für die Herstellung von Wundauflagen. In einem nächsten Schritt könnten die Freisetzung von wundheilungsfördernden Wachstumsfaktoren durch die Folien erforscht werden.

Quelle: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1002/mabi.201900181

Vancomycin-loaded chitosan aerogel particles for chronic wound applications

López-Iglesias C., Barros J., Ardao I., Monteiro F. J., Alvarez-Lorenzo C., Gómez-Amoza J. L., García-González C. A. Carbohydrate Polymers 204: 223-231, 2019, doi: 10.1016/j.carbpol.2018.10.012

In der zweiten Studie wurden Chitosan-basierte und mit dem Antibiotikum Vancomycin beladene Aerogel-Partikel zur Behandlung von infizierten Wunden getestet. Aerogele sind hochporöse, schwammartige Festkörper mit Porengrößen im Nanometerbereich und einer großen inneren Oberfläche.

Die Chitosan Partikel wurden im Sol-Gel-Verfahren unter Verwendung von Chitosan 90/1000 (Deacetylierungsgrad [%]/Viskosität [mPas]) hergestellt. Die morphologischen und strukturellen Charakteristika der Chitosan-Aerogel-Partikel wurden mittels N2-Adsorptions-Desorptions-Analyse und Rasterelektronenmikroskopie untersucht.

Ergebnisse

  • Chitosan Aerogel Partikeln haben eine hohe Porösität (> 96%) und große Oberfläche (> 200 m2/g)
  • hohes Aufnahmevermögen von Wasser und hohe Luftdurchlässigkeit
  • Schnelle Freisetzung von Vancomycin durch die Chitosan-Partikel innerhalb der ersten Stunde, langsame Freisetzung bis zu 24 h lang
  • Keine Inhibition des Enzyms Collagenase, somit keine Störung der Wundheilung
  • Keine Toxizität gegenüber Fibroblastenzellen
  • Antimikrobielle Wirksamkeit der Vancomycin-beladenen Aerogel-Partikel konnte gegenüber Staphylococcus aureus nachgewiesen werden

Zusammenfassung: Die Chitosan-basierten Vancomycin-beladenen Aerogel-Partikel wären eine Möglichkeit, Antibiotika lokal an der Wunde zu applizieren und eine optimale Wundversorgung zu erreichen. Der nächste Schritt wäre die Entwicklung einer Aerogel Formulation in Pulverform, welche direkt auf die Wunde aufgegeben werden kann und im Tiermodel erforscht werden könnte.

Quelle: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0144861718311883

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Kongresse und Messen

Treffen Sie uns 2024 auf folgenden Messen:

  • 14. PBP World Meeting/ Research Pharm, Wien, Österreich, 18.-21.03.2024
  • CPHI, Mailand, Italien, 08.-10.10.2024
  • MEDICA 2024, Düsseldorf, Deutschland, 11.-14.11.2024

Zur Vereinbarung von Terminen, bitte kontaktieren Sie Frau Richter über Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Kontakt

  • Heppe Medical Chitosan GmbH
    Heinrich-Damerow-Straße 1
    D-06120 Halle (Saale)
  • Tel.: +49 (0) 345 27 996 300
    Fax: +49 (0) 345 27 996 378
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  • Chitosan im Teebeutel? – Nationaler Tag des Frühstücks am Arbeitsplatz in den USA

    Tee oder Kaffee ist sicherlich eine Philosophiefrage. Was wird als Erstes nach dem Ankommen im Unternehmen getrunken? In allen Fällen geht es um einen guten Start in den Tag. Aber ist zu viel Koffein gut? Kann man da nicht auch etwas mit Chitosan machen? Wir haben uns umgeschaut und sind in Südkorea fündig geworden. Ein Neuartiger Teebeutel, der den Tee im Becher selbst entkoffeiniert. Verwendet wurde dafür ein Alginat-Chitosan Hydrogel.

  • Cisplatin-Chitosan-Mikropartikel um wiederkehrenden Brustkrebs zu verhindern

    Brustkrebs ist die häufigste bei Frauen auftretende Krebsart. Um das Auftreten von Metastasen und das Wiederkehren von Tumoren zu verhindern, soll in der vorgestellten Studie ein Hydrogel Brustimplantat hergestellt werden, dass mit Cisplatin-Chitosan-Mikropartikeln beladen ist.

  • Treffen Sie HMC bei dem 14. PBP World Meeting und ResearchPharm vom 18. - 21.03.2024 in Wien!

    Im März findet das 14. World Meeting für Pharmazie, Biopharmazie und pharmazeutische Technologie (PBP) zusammen mit der ResearchPharm in Wien statt. Neben universitären Forscherinnen und Forschern sind dort eine Vielzahl von Unternehmen aus der Pharmabranche vertreten. Wir freuen uns sehr dieses Jahr ebenfalls als Aussteller mit dabei zu sein.

  • Chitosan in Farbstoff-sensitiven Solarzellen

    Biopolymere wie Chitosan bekommen immer mehr Aufmerksamkeit als Polymerelektrolyte in Farbstoff-sensitiven Solarzellen. Da Chitosan unter einer geringen elektrischen Leitfähigkeit leidet, soll in der vorgestellten Studie versucht werden, diese durch Salze und Weichmachern zu verbessern.

  • Reviews und Publikationen mit Chitosan im Jahr 2023

    Im vergangenen Jahr wurden wieder zahlreiche Publikationen Rund um das Thema Chitosan veröffentlicht. Dabei wurde beobachtet, dass die Anzahl im Vergleich zum Vorjahr erneut gestiegen ist. Während im Jahr 2022 insgesamt 3097 Publikationen mit Chitosan im Titel herausgebracht wurden, waren es 2023 mit 3409 über 300 Publikationen mehr. Darüber freuen wir uns bei HMC sehr!

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